Der Prophet Elia am Bach Krit und bei der Witwe von Zarpat

1Und Elia[1] hebr. Elijahu; bedeutet »Mein Gott ist der Herr«.
, der Tisbiter, von den Einwohnern Gileads, sprach zu Ahab: So wahr der Herr lebt, der Gott Israels, vor dessen Angesicht ich stehe, es soll in diesen Jahren weder Tau noch Regen fallen, es sei denn, dass ich es sage![2] Baal (vgl. 1.Kö 16,31-32) wurde als Blitz- und Regengott verehrt. Das Ausbleiben des Regens sollte zeigen, dass der Herr, der Gott Israels, die Macht hat und nicht Baal (vgl. in diesem Zusammenhang auch die Ereignisse in 1.Kö 18,38.45).
2Und das Wort des Herrn erging an ihn folgendermaßen: 3Geh fort von hier und wende dich nach Osten und verbirg dich am Bach Krit, der östlich vom Jordan fließt! 4Und du sollst aus dem Bach trinken, und ich habe den Raben geboten, dass sie dich dort versorgen! 5Da ging er hin und handelte nach dem Wort des Herrn; er ging und blieb am Bach Krit, der östlich vom Jordan fließt. 6Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch am Morgen und Brot und Fleisch am Abend, und er trank aus dem Bach.
7Es geschah aber nach einiger Zeit, dass der Bach vertrocknete; denn es war kein Regen im Land. 8Da erging das Wort des Herrn an ihn folgendermaßen: 9Mache dich auf und geh nach Zarpat, das bei Zidon liegt, und bleibe dort; siehe, ich habe dort einer Witwe geboten, dass sie dich mit Nahrung versorgt!
10Und er machte sich auf und ging nach Zarpat. Und als er an das Stadttor kam, siehe, da war eine Witwe dort, die Holz sammelte. Und er rief ihr zu und sprach: Hole mir doch ein wenig Wasser im Gefäß, damit ich trinken kann! 11Als sie nun hinging, um es zu holen, rief er ihr nach und sprach: Bringe mir doch auch einen Bissen Brot mit!
12Sie aber sprach: So wahr der Herr, dein Gott, lebt, ich habe nichts Gebackenes, sondern nur eine Handvoll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug! Und siehe, ich habe ein paar Holzstücke gesammelt und gehe hin und will mir und meinem Sohn etwas zubereiten, damit wir es essen und danach sterben!
13Elia sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Geh hin und mache es, wie du gesagt hast; doch bereite mir davon zuerst einen kleinen Brotfladen und bring ihn mir heraus; dir aber und deinem Sohn sollst du danach etwas machen. 14Denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Der Mehltopf soll nicht leer werden und das Öl im Krug nicht weniger werden bis zu dem Tag, da der Herr es auf den Erdboden regnen lassen wird!
15Und sie ging hin und machte es so, wie Elia gesagt hatte. Und er aß und sie auch samt ihrem Haus viele Tage lang. 16Der Mehltopf wurde nicht leer, und das Öl im Krug wurde nicht weniger, nach dem Wort des Herrn, das er durch Elia geredet hatte.
17Aber nach diesen Ereignissen wurde der Sohn der Frau, der Hauswirtin, krank, und seine Krankheit wurde so schwer, dass kein Lebensodem mehr in ihm blieb. 18Und sie sprach zu Elia: Du Mann Gottes, was habe ich mit dir zu tun? Du bist zu mir hergekommen, damit an meine Schuld gedacht werde und mein Sohn sterbe!
19Er sprach zu ihr: Gib mir deinen Sohn her! Und er nahm ihn von ihrem Schoß und trug ihn hinauf in das Obergemach, wo er wohnte, und legte ihn auf sein Bett. 20Und er rief den Herrn an und sprach: Herr, mein Gott, hast du auch über die Witwe, bei der ich zu Gast bin, so Schlimmes gebracht, dass du ihren Sohn sterben lässt? 21Und er streckte sich dreimal über das Kind aus und rief zu dem Herrn und sprach: Herr, mein Gott, lass doch die Seele dieses Kindes wieder in es zurückkehren!
22Und der Herr erhörte die Stimme des Elia. Und die Seele des Kindes kam wieder in dasselbe, und es wurde lebendig. 23Und Elia nahm das Kind und brachte es von dem Obergemach ins Haus hinab und übergab es seiner Mutter und sprach: Siehe, dein Sohn lebt! 24Da sprach die Frau zu Elia: Nun erkenne ich, dass du ein Mann Gottes bist und dass das Wort des Herrn in deinem Mund Wahrheit ist!