Die Urzeit: Von der Schöpfung bis Abraham

Kapitel 1 - 11

Der Anfang der Welt: Gott erschafft Himmel und Erde

Neh 9,6; Ps 124,8; Jer 32,17; Joh 1,1-3   

1Im Anfang schuf Gott[1] hebr. Elohim (die Mehrzahlform von hebr. Eloah), der häufigste alttestamentl. Name, der mit »Gott« übersetzt wird. Er wird als »Der, dem Ehrfurcht gebührt« gedeutet.
die Himmel[2] Das hebr. schamajim bezeichnet sowohl den Lufthimmel über der Erde (z.B. 5.Mo 4,17-18) als auch den Sternenhimmel (z.B. 5.Mo 4,19) und den Himmel als Thronsitz Gottes (z.B. Ps 2,4).
und die Erde.

Der erste Tag

Ps 104,2; Jes 45,7; 2.Kor 4,6   

2Die Erde aber war wüst und leer,[3] hebr. tohu wa bohu.
und es lag Finsternis auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.
3Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht. 4Und Gott sah, dass das Licht gut war; da schied Gott das Licht von der Finsternis. 5Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der erste Tag.

Der zweite Tag

Ps 104,2; Ps 19,2   

6Und Gott sprach: Es werde eine Ausdehnung inmitten der Wasser, die bilde eine Scheidung zwischen den Wassern! 7Und Gott machte die Ausdehnung und schied das Wasser unter der Ausdehnung von dem Wasser über der Ausdehnung. Und es geschah so. 8Und Gott nannte die Ausdehnung Himmel. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der zweite Tag.

Der dritte Tag

Hi 38,8-11; Ps 104,5.14-17   

9Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an einen Ort, damit man das Trockene sehe! Und es geschah so. 10Und Gott nannte das Trockene Erde; aber die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, dass es gut war. 11Und Gott sprach: Die Erde lasse Gras sprießen und Gewächs, das Samen hervorbringt, fruchttragende Bäume auf der Erde, von denen jeder seine Früchte bringt nach seiner Art, in denen ihr Same ist! Und es geschah so. 12Und die Erde brachte Gras und Gewächs hervor, das Samen trägt nach seiner Art, und Bäume, die Früchte bringen, in denen ihr Same ist nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war. 13Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der dritte Tag.

Der vierte Tag

Ps 104,19; Ps 136,7-9   

14Und Gott sprach: Es sollen Lichter an der Himmelsausdehnung sein, zur Unterscheidung von Tag und Nacht, die sollen als Zeichen dienen und zur Bestimmung der Zeiten und der Tage und Jahre, 15und als Leuchten an der Himmelsausdehnung, dass sie die Erde beleuchten! Und es geschah so. 16Und Gott machte die zwei großen Lichter, das große Licht zur Beherrschung des Tages und das kleinere Licht zur Beherrschung der Nacht; dazu die Sterne. 17Und Gott setzte sie an die Himmelsausdehnung, damit sie die Erde beleuchten 18und den Tag und die Nacht beherrschen und Licht und Finsternis scheiden. Und Gott sah, dass es gut war. 19Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der vierte Tag.

Der fünfte Tag

Ps 104,24-26; Ps 148,7   

20Und Gott sprach: Das Wasser soll wimmeln von einer Fülle lebender Wesen, und es sollen Vögel dahinfliegen über die Erde an der Himmelsausdehnung! 21Und Gott schuf die großen Meerestiere und alle lebenden Wesen, die sich regen, von denen das Wasser wimmelt, nach ihrer Art, dazu allerlei Vögel mit Flügeln nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war. 22Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt das Wasser in den Meeren, und die Vögel sollen sich mehren auf der Erde! 23Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der fünfte Tag.

Der sechste Tag

1.Mo 2,19-20; Ps 148,10   

24Und Gott sprach: Die Erde bringe lebende Wesen hervor nach ihrer Art, Vieh, Gewürm und Tiere der Erde nach ihrer Art! Und es geschah so. 25Und Gott machte die Tiere der Erde nach ihrer Art und das Vieh nach seiner Art und alles Gewürm des Erdbodens nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war.

Die Erschaffung des Menschen

Ps 8,5-9; Pred 7,29   

26Und Gott sprach: Lasst uns Menschen[4] hebr. Adam = der vom Erdboden Genommene, von hebr. adamah = Erdboden, Ackererde. »Adam« ist zugleich der Name für den ersten Menschen und ein häufiges hebr. Wort für »Mensch«.
machen nach unserem Bild, uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde, auch über alles Gewürm, das auf der Erde kriecht!
27Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.
28Und Gott segnete sie; und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, das sich regt auf der Erde!
29Und Gott sprach: Siehe, ich habe euch alles samentragende Gewächs gegeben, das auf der ganzen Erdoberfläche wächst, auch alle Bäume, an denen samentragende Früchte sind. Sie sollen euch zur Nahrung dienen; 30aber allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was sich regt auf der Erde, allem, in dem eine lebendige Seele ist, habe ich jedes grüne Kraut zur Nahrung gegeben! Und es geschah so.
31Und Gott sah alles, was er gemacht hatte; und siehe, es war sehr gut. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag.