Das Murren des Volkes

4.Mo 11,4-6; Neh 9,15.20; Ps 78,23-31   

1Und sie brachen auf von Elim, und die ganze Gemeinde der Kinder Israels kam in die Wüste Sin, die zwischen Elim und Sinai liegt, am fünfzehnten Tag des zweiten Monats, nachdem sie aus dem Land Ägypten gezogen waren. 2Und die ganze Gemeinde der Kinder Israels murrte gegen Mose und gegen Aaron in der Wüste. 3Und die Kinder Israels sprachen zu ihnen: Wären wir doch durch die Hand des Herrn im Land Ägypten gestorben, als wir bei den Fleischtöpfen saßen und Brot in Fülle zu essen hatten! Denn ihr habt uns in diese Wüste hinausgeführt, um diese ganze Gemeinde verhungern zu lassen!
4Da sprach der Herr zu Mose: Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen; dann soll das Volk hinausgehen und täglich sammeln, was es braucht, damit ich es prüfe, ob es in meinem Gesetz wandeln wird[1] Andere Übersetzung: nach meiner Weisung leben will.
oder nicht.
5Am sechsten Tag aber werden sie zubereiten, was sie eingebracht haben, und es wird das Doppelte von dem sein, was sie täglich sammeln.
6Da sprachen Mose und Aaron zu allen Kindern Israels: Am Abend sollt ihr erkennen, dass es der Herr war, der euch aus dem Land Ägypten geführt hat, 7und am Morgen werdet ihr die Herrlichkeit des Herrn sehen, denn er hat euer Murren gegen den Herrn gehört. Denn was sind wir, dass ihr gegen uns murrt? 8Weiter sprach Mose: Der Herr wird euch am Abend Fleisch zu essen geben und am Morgen Brot in Fülle; denn er, der Herr, hat euer Murren gehört, womit ihr gegen ihn gemurrt habt. Denn was sind wir? Euer Murren richtet sich nicht gegen uns, sondern gegen den Herrn!
9Und Mose sprach zu Aaron: Sage der ganzen Gemeinde der Kinder Israels: Kommt herzu vor den Herrn, denn er hat euer Murren gehört! 10Und es geschah, als Aaron zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israels redete, da wandten sie sich zur Wüste; und siehe, die Herrlichkeit des Herrn erschien in der Wolke. 11Und der Herr redete zu Mose und sprach: 12Ich habe das Murren der Kinder Israels gehört. Sage ihnen: Zur Abendzeit sollt ihr Fleisch zu essen haben und am Morgen mit Brot gesättigt werden; und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr, euer Gott bin!
13Und es geschah, als es Abend war, da kamen Wachteln herauf und bedeckten das Lager, und am Morgen lag der Tau um das Lager her. 14Und als der Tau aufgestiegen war, siehe, da lag etwas in der Wüste, rund und klein, so fein wie der Reif auf der Erde.

Das Manna – die wunderbare Nahrung des Volkes Gottes

15Und als es die Kinder Israels sahen, sprachen sie untereinander: Was ist das?[2] = hebr. man hu; daher der Name des Brotes man (griech. »Manna«).
denn sie wussten nicht, was es war. Mose aber sprach zu ihnen: Dies ist das Brot, das euch der Herr zur Speise gegeben hat!
16Das ist aber der Befehl, den der Herr gegeben hat: Jeder soll davon sammeln, soviel er zum Essen benötigt, einen Gomer[3] Ein Getreidehohlmaß von 1/10 Epha oder 2,2l.
je Kopf, nach der Zahl eurer Seelen; jeder nehme für die, die in seinem Zelt sind.
17Und die Kinder Israels machten es so und sammelten, der eine viel, der andere wenig. 18Als man es aber mit dem Gomer maß, da hatte der, welcher viel gesammelt hatte, keinen Überfluß, und der, welcher wenig gesammelt hatte, hatte keinen Mangel, sondern jeder hatte für sich gesammelt, soviel er zum Essen brauchte. 19Und Mose sprach zu ihnen: Niemand soll etwas davon übriglassen bis zum anderen Morgen! 20Aber sie gehorchten Mose nicht; denn etliche ließen davon übrig bis zum Morgen. Da wuchsen Würmer darin, und es wurde stinkend. Und Mose wurde zornig über sie. 21So sammelten sie es jeden Morgen, jeder so viel er zum Essen brauchte; wenn aber die Sonne heiß schien, zerschmolz es.
22Und es geschah am sechsten Tag, da sammelten sie doppelt so viel Brot, zwei Gomer für jede Person. Da kamen alle Obersten der Gemeinde und berichteten es Mose. 23Und er sprach zu ihnen: Das ist es, was der Herr gesagt hat: Morgen ist eine Ruhe, ein heiliger Sabbat des Herrn[4] oder für den Herrn.
! Was ihr backen wollt, das backt, und was ihr kochen wollt, das kocht; was aber übrig ist, das legt beiseite, damit es bis morgen aufbewahrt wird!
24Und sie legten es beiseite bis zum Morgen, wie Mose geboten hatte; und es wurde nicht stinkend, und es war auch kein Wurm darin. 25Da sprach Mose: Esst das heute! Denn heute ist der Sabbat des Herrn; ihr werdet es heute nicht auf dem Feld finden. 26Sechs Tage sollt ihr es sammeln, aber am siebten Tag ist der Sabbat, da wird keines zu finden sein.
27Es geschah aber am siebten Tag, dass etliche vom Volk hinausgingen, um zu sammeln; und sie fanden nichts. 28Da sprach der Herr zu Mose: Wie lange weigert ihr euch, meine Gebote und meine Anweisungen zu halten? 29Seht, der Herr hat euch den Sabbat gegeben; darum gibt er euch am sechsten Tag für zwei Tage Brot; so soll nun jeder an seiner Stelle bleiben, und niemand soll am siebten Tag seinen Platz verlassen!
30So ruhte das Volk am siebten Tag.
31Und das Haus Israel gab ihm den Namen Manna. Es war aber wie Koriandersamen, weiß, und hatte einen Geschmack wie Honigkuchen.
32Und Mose sprach: Das ist es, was der Herr geboten hat: Einen Gomer davon sollt ihr aufbewahren für eure Nachkommen, damit sie das Brot sehen, mit dem ich euch in der Wüste gespeist habe, als ich euch aus dem Land Ägypten herausführte! 33Und Mose sprach zu Aaron: Nimm einen Krug und fülle einen Gomer voll Manna hinein und stelle es vor den Herrn, zur Aufbewahrung für eure Nachkommen! 34Wie der Herr dem Mose geboten hatte, so stellte es Aaron dort vor das Zeugnis[5] d.h. in die Bundeslade, wo später auch die zwei Steintafeln mit den Geboten Gottes aufbewahrt wurden, die »das Zeugnis« genannt werden (vgl. 2.Mo 25,16; Hebr 9,4).
, zur Aufbewahrung.
35Und die Kinder Israels aßen das Manna 40 Jahre lang, bis sie zu dem Land kamen, in dem sie wohnen sollten; bis sie an die Grenze Kanaans kamen, aßen sie das Manna.
36Ein Gomer aber ist der zehnte Teil eines Epha.