Die Einheit des Geistes

Kol 3,12-14   

1So ermahne ich euch nun, ich, der Gebundene im Herrn, dass ihr der Berufung würdig wandelt, zu der ihr berufen worden seid, 2indem ihr mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut einander in Liebe ertragt 3und eifrig bemüht seid, die Einheit des Geistes[1] d.h. die durch den Geist gewirkte Einheit.
zu bewahren durch das Band des Friedens:
4Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; 5ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; 6ein Gott und Vater aller, über allen und durch alle und in euch allen.

Die Gaben des erhöhten Christus und die Auferbauung des Leibes des Christus

Kol 2,1-7; 1.Kor 12,4-28; Röm 12,4-8   

7Jedem einzelnen von uns aber ist die Gnade gegeben nach dem Maß der Gabe des Christus. 8Darum heißt es: »Er ist emporgestiegen zur Höhe, hat Gefangene weggeführt und den Menschen Gaben gegeben«.[2] vgl. Ps 68,19. Gaben = Geschenke.
9Das [Wort] aber: »Er ist hinaufgestiegen«, was bedeutet es anderes, als dass er auch zuvor hinabgestiegen ist zu den Niederungen der Erde[3] wörtlich in die unteren Teile der Erde.
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10Der hinabgestiegen ist, ist derselbe, der auch hinaufgestiegen ist über alle Himmel, damit er alles erfülle.
11Und Er hat etliche als Apostel gegeben, etliche als Propheten, etliche als Evangelisten, etliche als Hirten und Lehrer, 12zur Zurüstung der Heiligen, für das Werk des Dienstes,[4] d.h. der Dienst (griech. diakonia) soll die Gläubigen voll ausrüsten und ganz zubereiten.
für die Erbauung des Leibes des Christus,
13bis wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis[5] oder Vollerkenntnis.
des Sohnes Gottes gelangen, zur vollkommenen Mannesreife[6] wörtlich zum erwachsenen Mann.
, zum Maß der vollen Größe des Christus[7] oder zum Vollmaß des Wuchses in der Fülle des Christus.
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14damit wir nicht mehr Unmündige seien, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch das betrügerische Spiel der Menschen, durch die Schlauheit, mit der sie zum Irrtum verführen, 15sondern, wahrhaftig in der Liebe, heranwachsen in allen Stücken zu ihm hin[8] oder in ihn hinein.
, der das Haupt ist, der Christus.
16Von ihm aus vollbringt der ganze Leib, zusammengefügt und verbunden durch alle Gelenke, die einander Handreichung tun nach dem Maß der Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Gliedes, das Wachstum des Leibes zur Auferbauung seiner selbst in Liebe.

Die Abkehr vom sündigen Leben der Heiden – Ablegen des alten Menschen und Anziehen des neuen

Kol 3,1-13; Gal 5,16-25   

17Das sage und bezeuge ich nun im Herrn, dass ihr nicht mehr so wandeln sollt, wie die übrigen Heiden wandeln in der Nichtigkeit ihres Sinnes, 18deren Verstand verfinstert ist und die entfremdet sind dem Leben Gottes, wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens; 19die, nachdem sie alles Empfinden verloren haben,[9] d.h. in bezug auf ihr sittlich-moralisches Empfinden völlig abgestumpft sind; das griech. Wort bedeutet »das Schmerzempfinden verloren haben«.
sich der Zügellosigkeit ergeben haben, um jede Art von Unreinheit zu verüben mit unersättlicher Gier.
20Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt; 21wenn ihr wirklich auf Ihn gehört habt und in ihm gelehrt worden seid – wie es auch Wahrheit ist in Jesus –, 22dass ihr, was den früheren Wandel betrifft, den alten Menschen abgelegt habt, der sich wegen der betrügerischen Begierden verderbte, 23dagegen erneuert werdet im Geist eurer Gesinnung 24und den neuen Menschen angezogen habt, der Gott entsprechend geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit.[10] Andere übersetzen: dass ihr… den alten Menschen ablegen sollt… und den neuen Menschen anziehen sollt…

Anweisungen für das neue Leben

Kol 3,8-9; 1.Kor 5,6-8   

25Darum legt die Lüge ab und »redet die Wahrheit, jeder mit seinem Nächsten«[11] Sach 8,16.
, denn wir sind untereinander Glieder.
26Zürnt ihr, so sündigt nicht; die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn! 27Gebt auch nicht Raum dem Teufel! 28Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern bemühe sich vielmehr, mit den Händen etwas Gutes zu erarbeiten, damit er dem Bedürftigen etwas zu geben habe. 29Kein schlechtes Wort soll aus eurem Mund kommen, sondern was gut ist zur Erbauung, wo es nötig ist, damit es den Hörern Gnade[12] oder eine Wohltat.
bringe.
30Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid für den Tag der Erlösung! 31Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan samt aller Bosheit. 32Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus.