Die Anerkennung des Aposteldienstes von Paulus durch Petrus, Jakobus und Johannes

Apg 15,1-29   

1Darauf, nach 14 Jahren, zog ich wieder hinauf nach Jerusalem mit Barnabas und nahm auch Titus mit. 2Ich zog aber aufgrund einer Offenbarung hinauf und legte ihnen, insbesondere den Angesehenen, das Evangelium vor, das ich unter den Heiden verkündige, damit ich nicht etwa vergeblich liefe oder gelaufen wäre. 3Aber nicht einmal mein Begleiter Titus, obwohl er ein Grieche ist, wurde gezwungen, sich beschneiden zu lassen.
4Was aber die eingeschlichenen falschen Brüder betrifft, die sich hereingedrängt hatten, um unsere Freiheit auszukundschaften, die wir in Christus Jesus haben, damit sie uns unterjochen könnten – 5denen gaben wir auch nicht eine Stunde nach, dass wir uns ihnen unterworfen hätten, damit die Wahrheit des Evangeliums bei euch bestehen bliebe.
6Von denen aber, die etwas gelten – was sie früher waren, ist mir gleich; Gott achtet das Ansehen der Person nicht –, mir haben diese Angesehenen nichts weiter auferlegt; 7sondern im Gegenteil, als sie sahen, dass ich mit dem Evangelium an die Unbeschnittenen[1] d.h. die Heiden, die nichtjüdischen Menschen außerhalb des Bundes Gottes mit Israel.
betraut bin, gleichwie Petrus mit dem an die Beschneidung[2] d.h. die Israeliten, die beschnitten wurden als Zeichen ihrer Zugehörigkeit zum Bund Gottes.
8denn der, welcher in Petrus kräftig wirkte zum Aposteldienst unter der Beschneidung, der wirkte auch in mir kräftig für die Heiden –, 9und als sie die Gnade erkannten, die mir gegeben ist, reichten Jakobus und Kephas[3] »Kephas« ist das aramäische Wort für Petrus.
und Johannes, die als Säulen gelten, mir und Barnabas die Hand der Gemeinschaft, damit wir unter den Heiden, sie aber unter der Beschneidung wirkten;
10nur sollten wir an die Armen gedenken, und ich habe mich auch eifrig bemüht, dies zu tun.

Paulus widersteht Petrus in Antiochia

Apg 11,1-18; Apg 15,7-11; Gal 3,10-14.24-28; Gal 5,1-6   

11Als aber Petrus nach Antiochia kam, widerstand ich ihm ins Angesicht, denn er war im Unrecht. 12Bevor nämlich etliche von Jakobus kamen, aß er mit den Heiden; als sie aber kamen, zog er sich zurück und sonderte sich ab, weil er die aus der Beschneidung fürchtete. 13Und auch die übrigen Juden heuchelten mit ihm, so dass selbst Barnabas von ihrer Heuchelei mit fortgerissen wurde. 14Als ich aber sah, dass sie nicht richtig wandelten nach der Wahrheit des Evangeliums, sprach ich zu Petrus vor allen: Wenn du, der du ein Jude bist, heidnisch lebst und nicht jüdisch, was zwingst du die Heiden, jüdisch zu leben?

Durch Christus gerechtfertigt - mit Christus gekreuzigt

Röm 3,21-30; Röm 6,4-11   

15Wir sind [zwar] von Natur Juden und nicht Sünder aus den Heiden; 16[doch] weil wir erkannt haben, dass der Mensch nicht aus Werken des Gesetzes gerechtfertigt wird[4] d.h. durch die Befolgung des mosaischen Gesetzes gerecht gemacht bzw. gerechtgesprochen wird.
, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, so sind auch wir an Christus Jesus gläubig geworden, damit wir aus dem Glauben an Christus gerechtfertigt würden und nicht aus Werken des Gesetzes, weil aus Werken des Gesetzes kein Fleisch gerechtfertigt wird.
17Wenn wir aber, weil wir in Christus gerechtfertigt zu werden suchen, auch selbst als Sünder erfunden würden, wäre demnach Christus ein Sündendiener? Das sei ferne! 18Denn wenn ich das, was ich niedergerissen habe, wieder aufbaue, so stelle ich mich selbst als Übertreter hin. 19Nun bin ich aber durch das Gesetz[5] Hier wie im folgenden meint Paulus mit »Gesetz« das für Israel geltende Gesetz des Bundesschlusses vom Sinai.
dem Gesetz gestorben, um für Gott zu leben.
20Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat. 21Ich verwerfe die Gnade Gottes nicht; denn wenn durch das Gesetz Gerechtigkeit [kommt], so ist Christus vergeblich gestorben.