Die Einnahme Jerichos

Hebr 11,30; 5.Mo 7,16.24-26; 5.Mo 20,16-18; Zeph 1,16   

1Jericho aber war verschlossen und verriegelt vor den Kindern Israels, so dass niemand heraus- oder hineingehen konnte. 2Und der Herr sprach zu Josua: Siehe, ich habe Jericho samt seinem König und den tapferen Kriegern in deine Hand gegeben. 3Darum sollt ihr um die Stadt ziehen, alle Kriegsleute, einmal rings um die Stadt herum. So sollst du es sechs Tage lang tun. 4Und sieben Priester sollen sieben Hörner des Halljahres[1] oder Schopharhörner des Jubeljahres (hebr. Schophar = ein Horn vom Widder o.ä.; hebr. Jobel = Hall / Halljahr, vgl. 3.Mo 25,8-13).
vor der Lade hertragen; und am siebten Tag sollt ihr siebenmal um die Stadt ziehen, und die Priester sollen in die Schopharhörner stoßen.
5Und es soll geschehen, wenn man das Horn des Halljahres bläst und ihr den Ton des Schopharhornes hört, so soll das ganze Volk ein großes Kriegsgeschrei erheben. Dann werden die Stadtmauern in sich zusammenstürzen, und das Volk soll hinaufsteigen, jeder gerade vor sich hin!
6Da rief Josua, der Sohn Nuns, die Priester zu sich und sprach zu ihnen: Tragt die Bundeslade und lasst sieben Priester sieben Hörner des Halljahres vor der Lade des Herrn hertragen! 7Zum Volk aber sprach er: Macht euch auf und zieht um die Stadt, und die gerüsteten Krieger sollen vor der Lade des Herrn hergehen! 8Als Josua dies zum Volk gesagt hatte, zogen die sieben Priester hin, welche die sieben Hörner des Halljahres vor dem Herrn hertrugen, und sie stießen in die Hörner, und die Bundeslade des Herrn folgte ihnen nach. 9Und die gerüsteten Krieger schritten vor den Priestern her, die in die Hörner stießen, und die Nachhut folgte der Lade nach, und sie stießen beständig in die Hörner.
10Josua aber gebot dem Volk und sprach: Ihr sollt kein Kriegsgeschrei erheben, noch eure Stimme hören lassen; auch soll kein Wort aus eurem Mund gehen bis zu dem Tag, da ich zu euch sagen werde: »Erhebt ein Kriegsgeschrei!« Dann sollt ihr ein Kriegsgeschrei erheben! 11Und die Lade des Herrn zog einmal rings um die Stadt, und sie kamen wieder in das Lager und blieben über Nacht im Lager.
12Und Josua stand am Morgen früh auf, und die Priester trugen die Lade des Herrn, 13auch trugen die sieben Priester die sieben Hörner des Halljahres vor der Lade des Herrn her und stießen fortwährend in die Hörner; und die gerüsteten Krieger gingen vor ihnen her, aber die Nachhut folgte der Lade des Herrn, und sie stießen fortwährend in die Hörner. 14Am zweiten Tag zogen sie auch einmal um die Stadt und kamen wieder ins Lager. Das taten sie sechs Tage lang.
15Am siebten Tag aber machten sie sich früh auf, bei Anbruch der Morgenröte, und sie zogen nach derselben Weise siebenmal um die Stadt; nur an diesem Tag zogen sie siebenmal um die Stadt. 16Und es geschah beim siebten Mal, als die Priester in die Hörner stießen, da sprach Josua zum Volk: Erhebt ein Kriegsgeschrei; denn der Herr hat euch die Stadt gegeben! 17Aber diese Stadt und alles, was darin ist, soll dem Bann des Herrn verfallen sein![2] wörtlich soll dem Herrn ein Bann sein, d.h. es gehörte dem Herrn und war ihm verfallen. Wo es um Menschen oder Tiere ging, bedeutete dies das Gericht der Vernichtung bzw. des Todes. Über die Einwohner Kanaans hatte Gott aufgrund ihrer greulichen Sünden die völlige Vernichtung beschlossen, und Israel sollte dieses Gerichtsurteil Gottes ausführen.
Nur die Hure Rahab soll am Leben bleiben, sie und alle, die bei ihr im Haus sind; denn sie hat die Boten verborgen, die wir aussandten.
18Ihr aber hütet euch vor dem Gebannten, damit ihr nicht, nachdem ihr [daran] den Bann vollstreckt habt, doch von dem Gebannten etwas nehmt und über das Lager Israels einen Bann bringt[3] wörtlich das Lager Israels zu einem Bann (zu etwas Gebanntem) macht. Der Missbrauch der Dinge, die dem Herrn zur Vernichtung geweiht waren, würde das heilige Gottesvolk selbst unter das Gericht bringen (vgl. Kap. 7).
und es ins Unglück kommt!
19Aber alles Silber und Gold samt den ehernen[4] oder bronzenen. Das hebr. Wort bezeichnet Kupfererz, das gewöhnlich als Legierung, zumeist Bronze, verwendet wurde.
und eisernen Geräten soll dem Herrn geheiligt sein; es soll in den Schatz des Herrn kommen![5] d.h. es sollte für den Herrn und sein Heiligtum beiseite getan und geweiht werden.
20Da erhob das Volk ein Kriegsgeschrei, und [die Priester] stießen in die Schopharhörner. Als nun das Volk den Schall der Hörner hörte und ein großes Kriegsgeschrei erhob, da stürzte die Mauer in sich zusammen, und das Volk drang in die Stadt ein, jeder gerade vor sich hin. So nahmen sie die Stadt ein. 21Und sie vollstreckten den Bann an allem, was in der Stadt war, mit der Schärfe des Schwertes, an Männern und Frauen, Jungen und Alten, Rindern, Schafen und Eseln. 22Aber Josua sprach zu den beiden Männern, die das Land ausgekundschaftet hatten: Geht in das Haus der Hure und bringt die Frau von dort heraus samt allen ihren Angehörigen, wie ihr es ihr geschworen habt!
23Da gingen die jungen Männer, die Kundschafter, hinein und führten Rahab heraus samt ihrem Vater und ihrer Mutter und ihren Brüdern und allen ihren Angehörigen; ihr ganzes Geschlecht führten sie hinaus und brachten sie außerhalb des Lagers Israels unter. 24Aber die Stadt und alles, was darin war, verbrannten sie mit Feuer; nur das Silber und Gold und die ehernen und eisernen Geräte legten sie in den Schatz des Hauses des Herrn. 25So ließ Josua die Hure Rahab leben samt dem Haus ihres Vaters und allen ihren Angehörigen; und sie blieb mitten in Israel wohnen bis zu diesem Tag, weil sie die Boten verbarg, die Josua gesandt hatte, um Jericho auszukundschaften.
26Zu der Zeit schwor Josua und sprach: Verflucht vor dem Herrn sei der Mann, der sich aufmachen und diese Stadt Jericho [wieder] bauen wird! Wenn er ihren Grund legt, so soll es ihn seinen erstgeborenen Sohn kosten, und wenn er ihre Tore setzt, so soll es ihn seinen jüngsten Sohn kosten! 27Und der Herr war mit Josua, und die Kunde von ihm verbreitete sich im ganzen Land.