Mahnungen zu Weisheit und Besonnenheit im Lebenswandel

1Beneide böse Menschen nicht und begehre nicht, mit ihnen zusammen zu sein;
2denn ihr Herz trachtet nach Zerstörung, und ihre Lippen reden Unheil!
3Durch Weisheit wird ein Haus gebaut,[1] d.h. übertragen: wird eine Familie und ihr Hauswesen gedeihen.
und durch Einsicht wird es fest gegründet;
4auch werden durch Erkenntnis seine Vorratskammern gefüllt mit allerlei kostbarem und lieblichem Gut.
5Ein weiser Mann ist stark, und ein verständiger Mensch nimmt zu in seiner Kraft.
6Denn durch weise Führung gewinnst du die Schlacht und durch viele Ratgeber den Sieg.
7Die Weisheit ist dem Narren zu hoch; er tut seinen Mund nicht auf im Tor.[2] d.h. im Stadttor, wo die Beratung der Ältesten und die Gerichtsverfahren sich abspielten.

8Wer vorsätzlich Böses tut, den nennt man einen Bösewicht[3] wörtlich einen Herrn / Meister böser Pläne.
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9Dummheiten ersinnen ist Sünde, und ein Spötter ist den Menschen ein Greuel.
10Zeigst du dich schlaff am Tag der Bedrängnis, so ist deine Kraft beschränkt.[4] Andere Übersetzung: Wirst du schwach am Tag der Bedrängnis, so zeigt sich, dass deine Kraft beschränkt ist.

11Errette, die zum Tod geschleppt werden, und die zur Schlachtbank wanken, halte zurück!
12Wenn du sagen wolltest: »Siehe, wir haben das nicht gewusst!« – wird nicht der, welcher die Herzen prüft, es erkennen, und der auf deine Seele achthat, es wahrnehmen und dem Menschen vergelten nach seinem Tun?
13Iss Honig, mein Sohn, denn er ist gut, und Honigseim[5] d.h. aus der Wabe fließender Honig.
ist süß für deinen Gaumen!
14So erkenne auch, dass die Weisheit gut ist für deine Seele; wenn du sie gefunden hast, so hast du eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht zunichte werden.
15Du Gottloser, belaure nicht die Wohnung des Gerechten und zerstöre nicht seine Ruhestätte!
16Denn der Gerechte fällt siebenmal und steht wieder auf, aber die Gottlosen stürzen nieder im Unglück.
17Freue dich nicht über den Fall deines Feindes, und wenn er strauchelt, so frohlocke dein Herz nicht,
18damit nicht der Herr es sieht und es ihm missfällt und Er seinen Zorn abwendet von ihm.
19Erzürne dich nicht über die Übeltäter, sei nicht neidisch auf die Gottlosen!
20Denn der Böse hat keine Zukunft, und die Leuchte der Gottlosen wird erlöschen.
21Fürchte den Herrn, mein Sohn, und den König, und lass dich nicht mit Aufrührern[6] d.h. solchen, die Gottes Ordnungen und Gebote ändern möchten. Schlachter: »Neuerungssüchtigen«.
ein!
22Denn ihr Unheil wird plötzlich kommen, und ihrer beider Verderben, wer kennt es?

Weitere Sprüche der Weisen

23Auch diese Sprüche kommen von den Weisen: Die Person ansehen im Gericht ist nicht gut.
24Wer zum Gottlosen spricht: »Du bist gerecht!«, den verfluchen die Völker, und die Leute verwünschen ihn;
25aber an denen, die recht richten, hat man Wohlgefallen, und über sie kommt der Segen des Guten.
26Eine rechte Antwort ist wie ein Kuss auf die Lippen.
27Besorge zuerst draußen deine Arbeit und bestelle dir dein Feld, danach magst du dein Haus bauen.
28Tritt nicht ohne Ursache als Zeuge auf gegen deinen Nächsten! Weshalb willst du irreführen mit deinen Lippen?
29Sage nicht: »Wie er es mit mir gemacht hat, so will ich es mit ihm machen; ich will dem Mann vergelten nach seinem Werk!«
30Ich ging vorüber am Acker eines Faulen und am Weinberg eines Unverständigen,
31und siehe, er ging ganz in Unkraut auf, und Nesseln überwucherten ihn, und seine Steinmauer war eingestürzt.
32Das sah ich und nahm es mir zu Herzen; ich betrachtete es und zog eine Lehre daraus:
33»Ein wenig schlafen, ein wenig schlummern, die Hände ein wenig in den Schoß legen, um zu ruhen«
34– so kommt deine Armut wie ein Wegelagerer und dein Mangel wie ein bewaffneter Mann!