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Instant Messaging: Better not use WhatsApp due to severe privacy violations

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Instant Messaging: WhatsApp wegen schwerer Datenschutz-Verletzungen besser nicht verwenden

Der sehr bekannte und immer noch relativ beliebte Instant Messenger WhatsApp für Smartphones ist wegen vieler Unzulänglichkeiten, ja geradezu Frechheiten in puncto Datenschutz und Sicherheit schon lange in der Kritik.

Anfang 2021 liefen WhatsApp Datenschutz-sensible Nutzer scharenweise davon. Sehr viele haben sich zumindest zusätzlich bei anderen IM-Diensten wie Telegram, Signal und Threema angemeldet. WhatsApp bzw. der dahinter stehende Facebook-Konzern startete daraufhin mehrere Kampagnen, um seine Markt-Dominanz zu schützen.
Die Änderung seiner Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien wurde auf Mai 2021 verschoben, aber das ändert nichts an ihrem schlüpfrigen Inhalt. Mehr dazu in einem Artikel auf netzwoche.ch.
Außerdem sandte WhatsApp an seine noch aktiven Nutzern eine Nachricht als Statusmeldung von WhatsApp selbst. Das soll der Image-Rettung dienen, indem sie irreführenderweise behaupten, dass sie sich für den Einsatz der Privatsphäre einsetzen. Dass sie Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Nachrichteninhalte verwenden, hilft kaum gegen WhatsApps systematische Datenschutz-Verletzungen. Denn die Metadaten, also wer wann wo mit wem wie viel korrespondiert, sind auch sehr aufschlussreich und können auf diesem Wege nicht vor Missbrauch geschützt werden.

Die WhatsApp-Entwickler gelobten Ende 2014 Nachbesserungen bzgl. Datenschutz, spezielle bei der verschlüsselten Übertragung der Nachrichten, aber die Absicherung wurde jedenfalls zunächst nur sehr halbherzig umgesetzt. Zudem lässt sich die App nach der Installation frech jede Menge Rechte geben, mit denen ihr Nutzer ausspioniert werden kann — und sehr wahrscheinlich auch wird. Unter Anderem: Standort, Anruflisten lesen, Adressbuch lesen, Nutzung der Kamera und des Mikrofons, eingehende und gesendete SMS, Festspeicher auslesen und beschreiben (wozu auch Daten löschen gehört). Das hat WhatsApp schon 2014 den Titel „Super-Wanze“ eingebracht.

WhatsApp behauptet seit 2016, alle übertragenen Inhalte mustergültig zu verschlüsseln (und zwar so gut wie Signal), aber ernsthaft überprüfbar ist das kaum. Außerdem kann man die Inhalte auch abgreifen, bevor sie beim Absender verschlüsselt werden oder nachdem sie beim Empfänger entschlüsselt wurden. ag sein, dass die Inhalte tatsächlich komplett vertraulich bleiben — aber wohl noch interessanter für die Firmen und die Geheimdienste und daher aus Datenschutzgründen mindestens ebenso bedenklich sind die oben schon erwähnten Metadaten.

WhatsApp wertet zumindest die Metadaten garantiert aus und gibt sie weiter. Dabei sind sie auch noch so frech, sich meist unbemerkt von den Nutzern die 'Erlaubnis' zu erschleichen, alle Inhalte des Adressbuchs zu verwerte. Das ist rechtswidrig, denn man hat normalerweise nicht von allen Leuten in seinem Adressbuch die Erlaubnis, die Kontaktdaten an Dritte (in dem Fall also WhatsApp, Facebook & Co.) weiterzugeben! Streng genommen macht sich also ziemlich jeder WhatsApp-Nutzer strafbar, weil er (meist ohne es zu bemerken) das informationelle Selbstbestimmungsrecht seiner Kontakte missachtet. Übrigens, wie üblich haften dabei Eltern für ihre Kinder.

Ich verwende WhatsApp seit Anfang 2021 gar nicht mehr. Stattdessen nutze ich fürs Instant-Messaging auf dem Smartphone vorzugsweise Threema, ansonsten aber auch Signal, Telegram und Conversations. Vor Ende 2020 habe ich es nur selten genutzt, soweit ich keine andere Möglichkeit hatte (je nachdem, was die Kommunikationspartner verwenden) und dabei natürlich die Kröte geschluckt, dass zumindest die Metadaten abgegriffen werden. Und WhatsApp hat von mir schon lange keine Daten unbeteiligter Kontakte bekommen, weil ich der App dafür den Zugang gesperrt habe. Anleitungen dazu z.B. auf App-Berechtigungen anzeigen und verwalten und WhatsApp: Zugriff auf Kontakte verhindern - so geht's. Nachteil für den Nutzer ist dabei allerdings, dass man die Namen seiner Kontakte, die im Adressbuch stehen, bei WhatsApp natürlich nicht mehr angezeigt bekommt.

Ich habe keine Möglichkeit gefunden, WhatsApp die ab August 2016 meist unbeabsichtigt erteilten 'Nutzungsrechte' für die Adressbuch-Daten offiziell wieder zu entziehen. Und selbst wenn WhatsApp einem angeblich die Möglichkeit dazu einräumt, ist es unrealistisch, dass sich WhatsApp tatsächlich daran hält. Man könnte nun sagen, dann ist das Kind doch schon in den Brunnen gefallen — aber spätestens wenn man von der Problematik erfährt, sollte man zum Schutz neuer Adressbuch-Einträge und auch aus juristischen Gründen trotzdem handeln. Denn wenn man als WhatsApp-Nutzer der App den Zugriff aufs Adressbuch nicht auf System-Ebene (also über die App-Berechtigungen) sperrt, muss man streng genommen die Einträge aller Kontakte im Adressbuch löschen, von denen man keine ausdrückliche Erlaubnis zur Weitergabe der Daten an Dritte hat, ansonsten kann man dafür sogar abgemahnt werden — siehe z.B. Abmahnungsgefahr: Ist das Nutzen von WhatsApp illegal?

Die Angaben der WhatsApp-Entwickler zum Umgang mit Nutzerdaten von 2009: „We have not, we do not and we will not ever sell your personal information to anyone. Period. End of story“ und auch die von von 2012 klangen zwar sehr gut und die Geschichte dieser App ist sehr sympatisch, aber nach der sehr teuer bezahlten Übernahme durch Facebook (oder eventuell doch nicht?) verstärkten sich die Warnungen und Boykott-Aufrufe der Datenschützer weiter. 14 Mrd € sind etwa 30€ pro derzeitigem Whatsapp-Nutzer — man muss sich fragen, wie Facebook das per Werbe-Einnahmen wieder reinholen will, oder was da sonst für Interessen dahinter stecken. Allein am Tag nach der Bekanntgabe der Übernahme von WhatsApp durch Facebook verdoppelte sich die Zahl der Nutzer von Threema, einer Alternative, die auf Datenschutz größten Wert legt, auf etwa 400.000. Ende September 2018 gestand der WhatsApp-Gründer Brian Acton ein: "Ich habe die Privatsphäre meiner Nutzer [...] verkauft".

[WhatsApp-Statusmeldung zur Ende-zu-Ende-Verschlüsselung]
[Facebook kauft WhatsApp]

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