Krieg der Philister gegen Israel. Saul bei der Totenbeschwörerin in Endor

1Und es geschah zu jener Zeit, dass die Philister ihre Heere zum Krieg zusammenzogen, um gegen Israel zu kämpfen. Und Achis sprach zu David: Du sollst wissen, dass du mit mir ins Kriegslager ausziehen wirst, du und deine Männer! 2Da sprach David zu Achis: Wohlan, so sollst auch du erfahren, was dein Knecht tun wird! Und Achis sprach zu David: Darum will ich dich zu meinem Leibwächter[1] wörtlich zum Hüter meines Hauptes.
machen für die ganze Zeit.
3(Samuel aber war gestorben, und ganz Israel hatte um ihn Leid getragen und ihn in seiner Stadt Rama begraben. Saul aber hatte die Wahrsager und Zeichendeuter aus dem Land vertrieben.)
4Und die Philister versammelten sich und kamen und lagerten sich bei Schunem. Und Saul versammelte ganz Israel; und sie lagerten sich auf [dem Bergland] Gilboa. 5Als aber Saul das Heer der Philister sah, fürchtete er sich, und sein Herz wurde ganz verzagt. 6Und Saul befragte den Herrn; aber der Herr antwortete ihm nicht, weder durch Träume noch durch die Urim[2] d.h. durch die Lose »Urim und Thummim«, die der Priester hatte, um damit Gott zu befragen (vgl. 2.Mo 28,30; 4.Mo 27,21).
noch durch die Propheten.
7Da sprach Saul zu seinen Knechten: Sucht mir eine Frau, die Tote beschwören kann[3] wörtlich die Besitzerin einer Grube ist. Im Alten Orient wurde zur Totenbeschwörung eine Opfergrube benutzt; den Dämonen wurden darin Opfer dargebracht, und sie wurden dann durch ein Medium (hier die Frau) über die Toten befragt.
, damit ich zu ihr gehe und sie befrage! Seine Knechte aber sprachen zu ihm: Siehe, in Endor ist eine Frau, die Tote beschwören kann!
8Da machte sich Saul unkenntlich und legte andere Kleider an und ging hin, und zwei Männer mit ihm; und sie kamen bei Nacht zu der Frau. Und er sprach: Wahrsage mir doch durch Totenbeschwörung und bringe mir den herauf, welchen ich dir nennen werde! 9Die Frau sprach zu ihm: Siehe, du weißt doch, was Saul getan hat, wie er die Totenbeschwörer und Wahrsager aus dem Land ausgerottet hat; warum willst du denn meiner Seele eine Schlinge legen, dass ich getötet werde? 10Saul aber schwor ihr bei dem Herrn und sprach: So wahr der Herr lebt, es soll dich deshalb keine Schuld treffen! 11Da sprach die Frau: Wen soll ich denn heraufbringen? Er sprach: Bring mir Samuel herauf!
12Als nun die Frau Samuel sah, da schrie sie laut und sprach zu Saul: Warum hast du mich betrogen? Du bist ja Saul! 13Und der König sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Was siehst du? Die Frau sprach zu Saul: Ich sehe ein Götterwesen[4] wörtlich Götter oder einen Gott.
aus der Erde heraufsteigen!
14Er sprach: Wie sieht es aus? Sie sprach: Es kommt ein alter Mann herauf und ist mit einem Obergewand bekleidet! Da erkannte Saul, dass es Samuel war, und er neigte sich mit seinem Angesicht zur Erde und verbeugte sich.
15Samuel aber sprach zu Saul: Warum hast du mich gestört, indem du mich heraufbringen lässt? Und Saul sprach: Ich bin hart bedrängt; denn die Philister kämpfen gegen mich, und Gott ist von mir gewichen und antwortet mir nicht, weder durch die Propheten noch durch Träume; darum habe ich dich rufen lassen, damit du mir zeigst, was ich tun soll!
16Samuel sprach: Warum willst du denn mich befragen, da doch der Herr von dir gewichen und dein Feind geworden ist? 17Der Herr hat so gehandelt, wie er durch mich geredet hat, und der Herr hat das Königtum deiner Hand entrissen und es David, deinem Nächsten, gegeben. 18Weil du der Stimme des Herrn nicht gehorcht und seinen glühenden Zorn gegen Amalek nicht vollstreckt hast, darum hat der Herr dir heute dies getan. 19Und der Herr wird auch Israel und dich in die Hand der Philister geben; und morgen wirst du samt deinen Söhnen bei mir sein. Auch das Heer Israels wird der Herr in die Hand der Philister geben!
20Da fiel Saul plötzlich der Länge nach zu Boden, denn er erschrak sehr über die Worte Samuels; auch war keine Kraft mehr in ihm, denn er hatte den ganzen Tag und die ganze Nacht nichts gegessen. 21Und die Frau ging zu Saul hin und sah, dass er sehr erschrocken war, und sie sprach zu ihm: Siehe, deine Magd hat auf deine Stimme gehört, und ich habe mein Leben aufs Spiel gesetzt, dass ich deinen Worten gehorcht habe, die du zu mir geredet hast. 22So höre auch du auf die Stimme deiner Magd: Ich will dir einen Bissen Brot vorlegen, dass du isst, damit du zu Kräften kommst, wenn du deinen Weg gehst! 23Er aber weigerte sich und sprach: Ich will nicht essen! Da nötigten ihn seine Knechte und auch die Frau, und er hörte auf ihre Stimme. Und er stand auf von der Erde und setzte sich auf das Bett. 24Die Frau aber hatte ein gemästetes Kalb im Haus; und sie eilte und schlachtete es und nahm Mehl und knetete es und machte daraus ungesäuerte Fladen; 25die brachte sie herzu vor Saul und vor seine Knechte. Und als sie gegessen hatten, standen sie auf und gingen hin noch in derselben Nacht.