Schluss: Die Chronik des Falls von Jerusalem
Die Einnahme Jerusalems und das Gericht über Zedekia
→ 2.Kö 24,18-20; 2.Kö 25,1-21; 2.Chr 36,11-21; Jer 39,1-10
1Zedekia war 21 Jahre alt, als er König wurde, und er regierte 11 Jahre lang in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Hamutal, eine Tochter Jeremias von Libna.
2Und er tat, was böse war in den Augen des Herrn, ganz wie Jojakim es getan hatte.
3Und so geschah es wegen des Zornes des Herrn gegen Jerusalem und Juda – damit er sie von seinem Angesicht verwerfe –, dass Zedekia sich gegen den König von Babel empörte.
4Und es geschah im neunten Jahr seiner Regierung, am zehnten Tag des zehnten Monats, dass Nebukadnezar, der König von Babel, er und seine ganze Heeresmacht, gegen Jerusalem kam; und sie belagerten es und bauten Belagerungswälle rings um es her.
5Und die Stadt wurde belagert bis ins elfte Jahr des Königs Zedekia.
6Am neunten Tag des vierten Monats, als die Hungersnot in der Stadt überhand nahm und das Volk des Landes kein Brot mehr hatte,
7da brach man in die Stadt ein, und alle Kriegsleute flohen und verließen die Stadt bei Nacht auf dem Weg durch das Tor zwischen den beiden Mauern beim Garten des Königs, während die Chaldäer die Stadt umzingelten; und sie nahmen den Weg zur Arava.
8Aber das Heer der Chaldäer jagte dem König nach, und sie holten Zedekia ein auf der Ebene von Jericho, nachdem sein ganzes Heer ihn verlassen und sich zerstreut hatte.
9Und sie ergriffen den König und führten ihn zum König von Babel hinauf nach Ribla im Land Hamat, und er sprach das Urteil über ihn.
10Und der König von Babel ließ die Söhne Zedekias vor dessen Augen niedermetzeln, auch alle Fürsten Judas ließ er in Ribla niedermetzeln;
11Zedekia aber ließ er die Augen ausstechen und ihn mit zwei ehernen Ketten binden; und der König von Babel brachte ihn nach Babel und warf ihn ins Gefängnis bis zum Tag seines Todes.
Die Plünderung und Zerstörung des Tempels
12Aber am zehnten Tag des fünften Monats, das war das neunzehnte Jahr des Königs Nebukadnezar, des Königs von Babel, kam Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, der vor dem König von Babel stand, nach Jerusalem,
13und er brannte das Haus des Herrn und das Haus des Königs und alle Häuser von Jerusalem nieder; und jedes Haus der Vornehmen verbrannte er mit Feuer.
14Und das ganze Heer der Chaldäer, das bei dem Obersten der Leibwache war, zerstörte alle Mauern von Jerusalem ringsum.
15Und einige von den Geringen des Volkes und den Überrest des Volkes, der in der Stadt übriggeblieben war, samt den Überläufern, die zum König von Babel übergegangen waren, und den Rest der Handwerker führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, gefangen hinweg.
16Aber von den Geringen des Landes ließ Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, einige als Weingärtner und Bauern zurück.
17Die ehernen Säulen aber, die zum Haus des Herrn gehörten, und die Gestelle und das eherne Wasserbecken, das im Haus des Herrn war, zerbrachen die Chaldäer und schleppten das ganze Erz davon nach Babel.
18Sie nahmen auch die Töpfe weg und die Schaufeln, die Messer, die Sprengschalen, die Schalen und alles eherne Gerät, womit man den [Tempel]dienst zu verrichten pflegte;
19die Becken und die Räucherpfannen, die Sprengschalen und die Töpfe, die Leuchter und die Schalen und die Opferschalen; alles, was aus reinem Gold war, und alles, was aus reinem Silber war, das nahm der Oberste der Leibwache weg.
20Die zwei Säulen, das eine Wasserbecken und die zwölf ehernen Rinder darunter, die Gestelle, die der König Salomo für das Haus des Herrn hatte machen lassen – das Erz von allen diesen Geräten war nicht zu wägen.
21Und was die beiden Säulen [betrifft] – eine Säule war 18 Ellen hoch, und ein Faden von 12 Ellen umspannte sie; sie waren aber vier Finger dick, inwendig hohl.
22Oben darauf war ein Kapitell aus Erz, und die Höhe des einen Kapitells betrug 5 Ellen; und ein Geflecht mit Granatäpfeln war an dem Kapitell ringsum, alles aus Erz; ganz gleich war auch die andere Säule und hatte auch Granatäpfel.
23Es waren 96 Granatäpfel nach den [vier] Windrichtungen verteilt, im ganzen waren es 100 in dem Geflecht ringsum.
24Und der Oberste der Leibwache nahm Seraja, den obersten Priester, und den zweiten Priester Zephanja samt den drei Hütern der Schwelle;
25und er nahm auch aus der Stadt einen Hofbeamten, der über das Kriegsvolk gesetzt war, und sieben Männer von denen, die das Angesicht des Königs gesehen hatten,[1] d.h. von den engen Vertrauten des Königs Zedekia.
die in der Stadt gefunden wurden, dazu den Schreiber des Heerführers, der das Volk des Landes zum Heeresdienst aushob, und 60 Mann vom Volk des Landes, die in der Stadt gefunden wurden; 26diese nahm Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und führte sie zum König von Babel nach Ribla.
die in der Stadt gefunden wurden, dazu den Schreiber des Heerführers, der das Volk des Landes zum Heeresdienst aushob, und 60 Mann vom Volk des Landes, die in der Stadt gefunden wurden; 26diese nahm Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und führte sie zum König von Babel nach Ribla.
27Und der König von Babel ließ sie in Ribla umbringen, im Land Hamat. So wurde Juda aus seinem Land gefangen weggeführt.
28Dies ist das Volk, das Nebukadnezar gefangen weggeführt hat: Im siebten Jahr 3 023 Juden;
29im achtzehnten Jahr Nebukadnezars aus Jerusalem 832 Seelen;
30im dreiundzwanzigsten Jahr Nebukadnezars führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, von den Juden 745 Seelen weg; im ganzen 4 600 Seelen.
Die Begnadigung des Königs Jojachin
31Und es geschah im siebenunddreißigsten Jahr der Wegführung Jojachins, des Königs von Juda, am fünfundzwanzigsten Tag des zwölften Monats, da erhob Evil-Merodach, der König von Babel, im ersten Jahr seiner Regierung das Haupt Jojachins, des Königs von Juda, und führte ihn aus dem Gefängnis heraus.
32Und er redete freundlich mit ihm und setzte seinen Thron über den Thron der Könige, die bei ihm in Babel waren;
33er durfte auch seine Gefängniskleider ablegen, und er aß allezeit in seiner Gegenwart, sein Leben lang.
34Und sein Unterhalt, ein beständiger Unterhalt, wurde ihm vom König von Babel gewährt, soviel er täglich benötigte, bis zum Tag seines Todes, alle Tage, die er noch zu leben hatte.