Das Buch des Propheten Micha
Einführung
Der Prophet Micha (»Wer ist wie Er?«, abgekürzt von Michajah = »Wer ist wie der Herr?«) stammt aus Moreschet-Gat in Juda; er weissagte hauptsächlich in Jerusalem von ca. 750 bis 686 v.Chr. und war damit ein Zeitgenosse von Jesaja, Hosea und Amos (vgl. Jer 26,18). Seine Botschaft stimmt in vielem überein mit der des Propheten Jesaja; Gott richtete durch diese beiden ein zweifaches Zeugnis an sein untreues Volk. Die Botschaft Michas kann in drei Reden unterteilt werden, die alle mit dem Aufruf »Hört« beginnen. In Kap. 1-2 kündigt Micha das Gericht über Samaria und Jerusalem an, die gottlosen Hauptstädte des Nord- und Südreiches. Er tadelt die gesetzlosen Leute im Volk und ihr Treiben, besonders auch ihren Widerstand gegen die Verkündigung der Propheten. Am Ende steht ein Blick auf den »Durchbrecher«, den Messias, der einmal Rettung bringen wird. In Kap. 3-5 tadelt Micha zunächst scharf die gottlosen Fürsten und falschen Propheten, um dann in Kap. 4-5 einen Ausblick auf die Errettung Israels am Ende der Tage durch den Messias zu geben. In Kap. 5,1 finden wir die berühmte Weissagung über Bethlehem als Geburtsort des Messias (vgl. Mt 2,6). In der dritten Rede (Kap. 6-7) mahnt der Herr sein Volk noch einmal und sucht ihr Gewissen zu erreichen, um sie zur Buße zu bringen. Die Botschaft Michas klingt aus in einer Antwort des bußfertigen Überrestes von Israel und in der Verheißung der Wiederherstellung Israels durch seinen erbarmenden und vergebenden Gott (Kap. 7,7-20).Inhalt
- Weheruf über die Gottlosen in Israel
- Das Volk will das Reden der Propheten nicht hören
- Verheißung für den Überrest Israels