Die übriggebliebenen Kanaaniter im Land Israel

Jos 13,1-6; Ri 2,20-23; 1.Kor 15,33   

1Das sind aber die Völker, die der Herr übrigbleiben ließ, um durch sie alle diejenigen Israeliten zu prüfen, welche alle die Kämpfe um Kanaan nicht erlebt hatten; 2nur um den Geschlechtern der Söhne Israels davon Kenntnis zu geben und sie die Kriegführung zu lehren, weil sie zuvor nichts davon wussten: 3die fünf Fürsten der Philister und alle Kanaaniter und Zidonier und Hewiter, die auf dem Libanon-Gebirge wohnten, vom Berg Baal-Hermon an bis nach Lebo-Hamat. 4Und sie dienten dazu, dass Israel durch sie geprüft wurde, damit es sich zeigte, ob sie den Geboten des Herrn folgen würden, die er ihren Vätern durch Mose geboten hatte.
5Als nun die Söhne Israels mitten unter den Kanaanitern, Hetitern, Amoritern, Pheresitern, Hewitern und Jebusitern wohnten, 6da nahmen sie deren Töchter zu Frauen und gaben ihre Töchter deren Söhnen und dienten ihren Göttern.

Otniel besiegt den König von Aram-Naharajim

Ri 2,10-16; Offb 3,19   

7Und die Kinder Israels taten, was böse war in den Augen des Herrn, und sie vergaßen den Herrn, ihren Gott, und dienten den Baalen und Ascheren[1] vgl. Fußnote zu 2.Mo 34,13.
.
8Da entbrannte der Zorn des Herrn über Israel; und er verkaufte sie unter die Hand Kuschan-Rischatajims, des Königs von Aram-Naharajim[2] vgl. Fußnote zu 1.Mo 24,10.
; und die Kinder Israels dienten dem Kuschan-Rischatajim acht Jahre lang.
9Da schrieen die Kinder Israels zum Herrn. Und der Herr erweckte den Kindern Israels einen Retter, der sie befreite: Otniel[3] bedeutet »Meine Stärke ist Gott«.
, den Sohn des Kenas, des jüngsten Bruders Kalebs.
10Und der Geist des Herrn kam über ihn, und er richtete Israel und zog aus zum Kampf. Und der Herr gab Kuschan-Rischatajim, den König von Aram-Naharajim, in seine Hand, so dass seine Hand über Kuschan-Rischatajim mächtig wurde. 11Da hatte das Land 40 Jahre lang Ruhe. Und Otniel, der Sohn des Kenas, starb.

Ehud besiegt Moab

12Und die Kinder Israels taten wieder, was böse war in den Augen des Herrn. Da stärkte der Herr Eglon, den König der Moabiter, gegen Israel, weil sie taten, was in den Augen des Herrn böse war. 13Und er sammelte um sich die Ammoniter[4] wörtlich die Söhne Ammons; so auch sonst in Richter.
und die Amalekiter und zog hin und schlug Israel und nahm die Palmenstadt ein.
14Und die Kinder Israels dienten Eglon, dem König von Moab, 18 Jahre lang.
15Da schrieen die Kinder Israels zum Herrn. Und der Herr erweckte ihnen einen Retter, Ehud, den Sohn Geras, einen Benjaminiter[5] Benjamin = »Sohn meiner Rechten«.
, der linkshändig war.[6] wörtlich der gebunden / beschränkt war an seiner rechten Hand (vgl. Ri 20,15-16).
Und die Kinder Israels sandten durch ihn den Tribut an Eglon, den König von Moab.
16Da machte sich Ehud ein zweischneidiges Schwert, eine Spanne[7] wörtlich ein Gomed; ein heute nicht genau bestimmbares Maß von vermutlich 25 - 35cm.
lang, und gürtete es unter seinem Gewand an seine rechte Hüfte.
17Und er überbrachte Eglon, dem König von Moab, den Tribut. Eglon aber war ein sehr fetter Mann.
18Als er nun die Überreichung des Tributs vollzogen hatte, ließ er die Leute gehen, die den Tribut getragen hatten; 19er selbst aber kehrte um bei den Götzenbildern von Gilgal und sprach zu dem König: Ich habe dir, o König, etwas Geheimes zu sagen! Er aber sprach: Schweig! Und alle, die um ihn her standen, gingen von ihm hinaus.
20Da kam Ehud zu ihm hinein. Er aber saß in seinem kühlen Obergemach, das für ihn allein bestimmt war. Und Ehud sprach: Ein Wort Gottes habe ich an dich! Da stand er von seinem Thron auf. 21Ehud aber griff mit seiner linken Hand zu und nahm das Schwert von seiner rechten Hüfte und stieß es ihm in den Bauch, 22und es fuhr auch der Griff der Klinge hinein, und das Fett schloss sich um die Klinge; denn er zog das Schwert nicht aus seinem Bauch, so dass es ihm hinten hinausging. 23Danach ging Ehud hinaus in den Vorsaal und schloss die Türe des Obergemachs hinter sich zu und verriegelte sie.
24Als er nun hinausgegangen war, kamen die Diener; als sie aber sahen, dass die Türe des Obergemachs verschlossen war, sprachen sie: Gewiss bedeckt er seine Füße[8] d.h. verrichtet seine Notdurft.
in dem kühlen Gemach!
25Und sie warteten so lange, bis sie sich dessen schämten; und siehe, niemand machte die Türe des Obergemachs auf; da nahmen sie den Schlüssel und schlossen auf; und siehe, da lag ihr Herr tot auf dem Boden!
26Ehud aber war entkommen, während sie so zögerten, und ging an den Götzen vorüber und entkam nach Seira. 27Und als er heimkam, blies er in ein Schopharhorn[9] Das hebr. Wort Schophar bezeichnet ein Tierhorn, z.B. vom Widder oder vom Steinbock.
auf dem Bergland Ephraim, und die Söhne Israels zogen mit ihm vom Bergland herab, und er vor ihnen her.
28Und er sprach zu ihnen: Folgt mir nach, denn der Herr hat die Moabiter, eure Feinde, in eure Hand gegeben! Und sie zogen hinab, ihm nach, und besetzten die Furten des Jordan gegen Moab hin und ließen niemand hinüber; 29und sie schlugen die Moabiter zu jener Zeit, etwa 10 000 Mann, alles starke und tapfere Männer, so dass nicht einer entkam. 30So wurden zu jener Zeit die Moabiter unter die Hand Israels gebracht; und das Land hatte Ruhe, 80 Jahre lang.

Schamgar besiegt die Philister

31Nach ihm trat Schamgar[10] bedeutet »Sei gnädig!«.
auf, der Sohn Anats; der erschlug 600 Philister mit einem Rinderstachel; und auch er errettete Israel.